Kircher

Kircher
Kịrcher,
 
Athanasius, Universalgelehrter, * Geisa 2. 5. 1602, ✝ Rom 27. 11. 1680; seit 1618 Jesuit und seit 1629 Professor für Mathematik, Philosophie und orientalische Sprachen in Würzburg, 1631-33 in Avignon, seit 1633 in Rom. Hier lehrte er an der Gregoriana Mathematik, Hebräisch und Syrisch. Auf ihn gehen die Urform der Laterna magica, eine der ältesten Rechenmaschinen, die erste im Druck erschienene kartographische Aufzeichnung der wichtigsten Meeresströmungen und eine der ältesten Mondkarten zurück. Als Erster führte Kircher Blutuntersuchungen mit dem Mikroskop durch und verwies auf einen möglichen Pestbazillus. Für seine naturgeschichtlichen Sammlungen bestand bis 1876 das »Museum Kircherianum« in Rom. - Kirchers Vorarbeiten zu einer koptischen Grammatik wurden von J. F. Champollion benutzt; seine Theorie über die Bedeutung der Hieroglyphen war jedoch unzutreffend. In der Bibliothek des Klosters San Salvatore auf Malta fand er 1637 die durch Notenschrift bezeugte Melodie zu Pindars erster pythischer Ode (gilt heute als Fälschung). 1650 erschien seine »Musurgia universalis«, eines der einflussreichsten Werke zur Musiktheorie.
 
Weiteres Werk: Neue Hall- und Thonkunst oder mechanische Gehaim-Verbindung der Kunst und Natur (1684).
 
Ausgabe: Selbstbiographie des P. A. Kircher aus der Gesschichte Jesu, übersetzt von N. Seng (1901).
 
 
C. Reilly: A. K. Master of a hundred arts 1602-1680 (Wiesbaden 1974);
 
Universale Bildung im Barock. Der Gelehrte A. K., bearb. v. R. Dieterle u. a., Ausst.-Kat. (1981);
 O. Hein u. R. Mader: A. K. S. J. in Malta (1997).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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